News

News

17 NOVEMBER 2022

Sniffing electronics; Christian Heini, COO Alivion

Christian Heini arbeitet seit April 2022 bei Alivion. Er ist dort zuständig für die Operationen und den Verkauf. Er ist Ingenieur und hat vorher mehr als 10 Jahre bei Stadler Rail gearbeitet.

Avilion ist ein spin off der ETH Zürich. Die Firma hat unter anderem den Swiss Technology Award gewonnen. Dies war auch der Grund, wieso unser Präsident für ein Referat angefragt hat. Als Christian Heini im April 2022 bei Alivion angefangen hat, waren es 4 Mitarbeitende nun sind es bereits 10.

Die modernen elektronischen Geräte wie Smartphones können fühlen (Schrittzähler), hören (Telefonieren, Aufnehmen), sehen (Kamera), sich orientieren (GPS) und die Temperatur messen. Was sie noch nicht können, ist riechen.

Die chemischen Informationen sind überall in der Luft. In der Atemluft hat es mehr als 800 verschiedene Moleküle. Für riechende Geräte gibt es Anwendungsmöglichkeiten in den Bereichen Gesundheit, Nahrungsmittelsicherheit und in der Umwelt, z.B. erkennen von giftigen Gasen.

Ein Gaschromatograph für die Analyse von Einzelmolekülen kostet in der Anschaffung mehr als 30'000 Franken. Dazu kommt die Bedienung, welche laufende Kosten verursacht. Ziel von Alivion ist es, Geräte für die Einzelmolekülanalyse zu entwickeln. An der ETH haben mehrere Forscher aus der Nanotechnologie kombiniert mit smarten Algorhytmen ein solches Gerät entwickelt. Zur Vermarktung dieser Geräte wurde Alivion als spin-off der ETH gegründet.

In einem Jahr wurde als erstes Gerät ein Methanoldetektor entwickelt. Dieses Gerät ist etwas grösser als ein Smartphone. Es ist seit September 2022 auf dem Markt. Es kann in der Spirituosen-Produktion, für die Sicherheit am Arbeitsplatz und durch den Deutschen Zoll angewendet werden. Das Methanol Institute, das alternative Kraftstoffe entwickelt hat auch Interesse daran.

Eine Analyse in einem Labor kostet 150 – 200 Franken. Die Probe muss ins Labor geschickt werden und die Auswertung dauert seine Zeit. Teststreifen kosten rund 70 Franken und sind nicht sehr genau. Mit dem neuen Gerät kostet eine Messung noch rund 20 Franken und das Resultat ist sofort verfügbar.

Avilion will als nächsten Schritt die Atemanalyse der rund 800 Moleküle in Angriff nehmen. Wenn es gelingt, durch Messung der Atemluft eine Diagnose zu erstellen, dann können teilweise Bluttests durch die Atemanalyse ersetzt werden. Für jedes Molekül muss ein eigenes Gerät entwickelt werden. Es soll nun ein Gerät zur Analyse von Aceton in der Atemluft entwickelt werden. Damit können Aussagen zur Fettverbrennung im Körper gemacht werden. Dieses Gerät kann im Gesundheits- und Fitnessbereich angewendet werden. Nach der Entwicklung sind umfassende klinische Tests nötig. Es wird also noch einige Jahre dauern, bis ein solches Gerät gekauft werden kann.