Tobias Wülser hat die Schulen in Winterthur besucht. Er hat Giessereimodellbauer gelernt und danach bei Sauber in Hinwil gearbeitet. Danach hat er als einer der ersten in der Schweiz Industriedesign studiert. Seine Masterarbeit war das Design für den Elektro-Töff ZeroTracer. Mit diesem Elektro-Töff ist er 2010 in 80 Tagen um die Welt gefahren. Dazu hat er uns einen Beitrag aus dem Magazin Einstein gezeigt. Für die rund 36'000 Kilometer sind Stromkosten von nur rund 400 Franken angefallen!

2008 hat er die Firma Designwerk gegründet. Er hat sich dabei vom ersten Elektro-Lastwagen, der 1902 von der Firma Tribelhorn in der Schweiz hergestellt worden ist, inspirieren lassen. Heute werden 10 % der weltweiten CO2-Emissionen durch Lastwagen verursacht. Bis 2035 müssen die CO2-Emissionen um 55 % reduziert werden. Es wird also eine grosse Nachfrage nach alternativen Antrieben bei Lastwagen geben. Designwerk hat vier Patente für die Bereiche Fahren, Laden und Speichern angemeldet. Heute gehört das Designwerk zu 40 % Tobias Wülser und zu 60 % dem Volvo Konzern. Die Lastwagen kommen aus dem Volvo-Werk und werden im Designwerk zu Elektrolastwagen umgebaut. Die Batterien werden im Werk zusammengebaut. Der Glider hat eine Reichweite von 1'000 Kilometer mit einer Stromladung. Die Elektrolastwagen sind in der Schweiz von der Leistungsabhängigen Schwerverkehrsabgabe befreit. Dies bedeutet, dass ein Lastwagen mit einer Laufleistung von 100'000 Kilometern pro Jahr bereits nach 4 ½ Jahren nur über die Einsparung der LSV amortisiert ist. Die Zuverlässigkeit ist durch die mindestens 4-fache Redundanz von Motor und Batterien sehr hoch. Der ZeroTracer hatte auf der Weltumrundung keine technische Panne. Ein Lastwagen vom Designwerk hat auf einer Rundstrecke den Weltrekord von 1'099 Kilometer mit einer Batterieladung aufgestellt.

In Bezug auf die CO2-Emissionen während der ganzen Lebensdauer eines Lastwagens, werden bei einem Diesellastwagen pro Jahr 112 Tonnen CO2 emittiert. Beim Elektrolastwagen sind es nur 27 Tonnen pro Jahr, d.h. 76 % weniger.

Das nächste Business von Designwerk ist der Megawatt-Charger. Das ist ein Container gefüllt mit gebrauchten Batterien, welche über ein Solardach aufgeladen werden. An diesen Stromtankstellen können Lastwagen mit 2.1 Megawatt pro Stunde geladen werden. Für die Schweiz bräuchte es rund 20 solcher Standorte um alle Lastwagen laden zu können. Die ersten solcher Solartankstellen werden nun geplant. Gemäss Tobias Wülser ist das Geschäft der Zukunft die Energie-Bank, wie kann der Strom gespeichert werden, damit er zur Verfügung steht, wenn er gebraucht wird.

Die 21 Kiwanis Freunde waren von dieser Innovation aus Winterthur sehr beeindruckt. Vielleicht ergibt sich zu einem späteren Zeitpunkt eine Möglichkeit, das Designwerk zu besichtigen.